«VorSatz»
«VorSatz» – der Schreibwettbewerb
Zum ersten Mal hat «Zürich liest» dieses Jahr den Schreib-Wettbewerb «VorSatz» ausgeschrieben. Über 100 Texte haben uns zum Thema «Mutters Sprache» erreicht – aus allen Landesteilen, in acht verschiedenen Sprachen, als Gedicht, Songtext, Tagebucheintrag oder Kurzgeschichte. Sechs Gewinner:innen wurden von der Jury ausgewählt. Sie präsentieren ihre Texte jeweils vor einer Veranstaltung, sozusagen als literarische Vorband.
Eine Sammlung mit vielen der eingereichten Texte ist im zwischenraum im Blauen Foyer im «Karl der Grosse» zugänglich und lädt zum Stöbern in den vielseitigen Perspektiven auf «Mutters Sprache» ein. Die Gewinner:innen-Texte werden nach der Lesung hier aufgeschaltet.
Vielen Dank an die Jury: Anja Schmitter, Laura Paloma und Martin Walker
Das sind die sechs Gewinner:innen 2024:
Anton Kuzema
Anton Kuzema wird in Kiev geboren, wächst in Berlin auf und lebt seit einigen Jahren in der Schweiz. Er machte seinen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und seinen Master in Philosophie, Politik & Wirtschaft. Er arbeitet in der freien Theaterszene in der Schweiz vor allem als Dramaturg, aber auch als Regisseur, Theaterpädagoge oder Autor. Kurzzeitig hat er ausserdem journalistisch geschrieben.
Burcu Özer Katmer
Ich bin Immigrantin und lebe seit 5 Jahren in der Schweiz. Seit 10 Jahren arbeite ich für die Ermächtigung von Frauen, indem ich die Weisheit nutze, die ich durch meine Ausbildung und mein Leben erhalten habe. Meine Arbeit konzentriert sich auf Atemarbeit, somatische Praxis, Neurowissenschaften und therapeutisches Schreiben. Ich leite auch Frauenkreise und mache Podcasts für Frauen.
Karolina Duszka
Ich heisse Karolina und komme ursprünglich aus Polen. Seit 9 Jahren lebe und arbeite ich in Zürich. In Polen habe ich Schwedische Philologie mit Deutsch als zweite Sprache studiert. Ich schreibe auf Deutsch und auf Polnisch.
Nora Dhour
Ich komme aus Frankreich, wohne in Basel und arbeite in Basel und Zürich. Ich bin Künstlerin, Dozentin, Übersetzerin und Mutter einer 10-jährigen Tochter.
Tetiana Gubii
Ich komme aus der Ukraine und lebe und arbeite in der Schweiz als Deutschlehrerin, Übersetzerin und freischaffende Illustratorin.
Zana Selimi
Mein Name ist Zana. Meine liebste Eissorte ist Pistazie (oder Schokolade, ich kann mich nie entscheiden), an Zürich gefällt mir der 32er-Bus und das Auffanggitter des Unteren Lettens am besten und wenn ich für den Rest meines Lebens nur noch ein Kleidungsstück tragen könnte, dann wären es meine roten Sandalen, weil sie bei jedem Schritt ein äusserst angenehmes Klacks-Geräusch von sich geben. In meiner Freizeit beobachte ich gerne Menschen und denke mir ihre Lebensgeschichten aus. Manchmal, wenn sie mir besonders ans Herz wachsen, schreibe ich sie auch auf. Selten schreibe ich über Dinge, die in meinem Leben passieren. Vielleicht, weil ich mein Inneres schon immer mit Geschichten anderer gefüllt habe. Dieser Text ist meine Geschichte und vielleicht aber auch ein bisschen die Geschichte vieler Mütter und Töchter, die ich bereits beobachtet habe.