Fr 27.10.

Karl der Grosse     Zürich

19:30 – 20:30

«Ein letztes Buch» – Wenn Autorinnen und Autoren über das eigene Sterben schreiben

 

Eine tödliche oder potenziell tödliche Erkrankung als Schreibanlass: Die Diagnose ist eine biografische Zäsur, eine Ankündigung, dass das Sterben jetzt beginnt, unabhängig davon, wie lange das Leben noch dauert. Anne Rüffer spricht mit der Herausgeberin und Literaturwissenschaftlerin Corina Caduff.

«Ein letztes Buch» versammelt Auszüge aus neun literarischen Sterbebüchern, die vorwiegend in den 2010er-Jahren erschienen sind, die die Herausgeberin verständig und nuanciert kommentiert. In der Sterbephase beansprucht der erkrankte Körper besonders viel Aufmerksamkeit. Entsprechend setzen sich die Autorinnen und Autoren mit Schmerz auseinander; sie erörtern die pflegerische Betreuung und wechselnde medizinischen Massnahmen. In den meisten Texten kommt die elementare Angst vor dem Sterben und dem Tod zur Sprache, aber auch die Ambivalenz zwischen Lebenwollen und Sterbezuwendung. Es sind Rückschauen mit autobiografischen Schlüsselszenen, die dem Bemühen dienen, dem Leben eine erzählbare Kohärenz abzugewinnen.

Dabei bildet die autobiografische Sterbeliteratur nicht nur individuelle Sterbeprozesse, sondern auch gesellschaftliche Bedingungen ab: Wie stirbt man, wenn man sich zeitlebens kaum mit dem Tod auseinandergesetzt hat, weil unsere Kultur so sehr auf das Diesseits ausgerichtet ist

Sprache:

Deutsch

Eintritt:

CHF 15.00

Ermässigung:

CHF 12.00

 

Personen in Ausbildung, Inhaber:innen der KulturLegi, IV-Beziehende, AHV-Beziehende

Tickets:

Reservation unter Email, +41 44 381 77 30

Veranstaltungsort:

Karl der Grosse
Kirchgasse 14
8001 Zürich