Do 23.10.

Karl der Grosse     Zürich

20:00 – 21:30

33 Bücher für ein anderes Belarus – mit Iryna Herasimovich, Sylvia Sasse und Zmicier Vishnioŭ

 

Die unabhängige Verlagsszene in Belarus ist praktisch tot. Die Aktion «33 books for another Belarus» ermöglicht die Publikation von Büchern auf Belarusisch ausserhalb von Belarus. Wie das trotz allem geht, erzählen Iryna Herasimovich und Sylvia Sasse zusammen mit Autor und Verleger Zmicier Vishnioŭ.

Seit der gewaltsam niedergeschlagenen Revolution im Jahr 2020 hat die unabhängige Verlagsszene in Belarus kaum mehr einen Raum. Verlage wurden gezwungen, ihre Arbeit einzustellen, für andere wurden die Arbeitsbedingungen so erschwert, dass eine Buchproduktion nicht mehr möglich ist. Autor:innen sind in Haft, Verleger:innen, Übersetzer:innen haben das Land verlassen. Die Aktion «33 Bücher für ein anderes Belarus» (33booksforanotherbelarus.ch) will dies zumindest für 33 Titel, die in Belarus derzeit nicht erscheinen können, ändern. «33 Bücher für ein anderes Belarus» bildet deshalb ein temporäres Produktions-Netzwerk für belarusische Bücher in unterschiedlichen europäischen Ländern. Die Idee knüpft an die Tradition des Tamizdat, der Dort-Verlage, an, die zur Zeit des Kalten Krieges die Herausgabe von Büchern in ihren Originalsprachen ermöglichten.

Zmicier Vishnioŭ

Zmicier Vishnioŭ (* 1973 in Debrecen, Ungarn) ist ein belarusischer Prosaschriftsteller, Dichter, Performance-Künstler, Maler und Verleger. Er ist einer der prägendsten Akteure der unabhängigen Kulturszene in Belarus und mit Prosatexten, Essays und Gedichten einer der markantesten Stimmen der belarusischen Gegenwartsliteratur.
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Iryna Herasimovich

Iryna Herasimovich wurde 1978 in Minsk geboren und ist seit 2009 freiberufliche Übersetzerin. Sie hat Werke von Lukas Bärfuss, Georg Büchner, Monika Rinck, Nora Gomringer, Mehdi Moradpour, Jonas Lüscher, Michael Köhlmeier, Franz Hohler und Franz Kafka ins Belarusische übersetzt. Sie arbeitet auch als Dramaturgin und Kuratorin im Bereich bildende Kunst und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Seit 2021 ist sie Doktorandin am Slavischen Seminar der Universität Zürich im SNF-Projekt «Künste & Desinformation».
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Sylvia Sasse

Sylvia Sasse ist Professorin für Slavistische Literaturwissenschaft und Mitbegründerin des Zentrums Künste und Kulturtheorie (ZKK) an der Universität Zürich sowie Herausgeberin des Onlinemagazins «Geschichte der Gegenwart». Aktuell forscht sie zum Verhältnis von Künsten und Desinformation im Kalten Krieg und in der Gegenwart. Ihre Forschung führt sie regelmässig in die ehemaligen Geheimdienstarchive Osteuropas. Gemeinsam mit Inke Arns und Kata Krasznahorkai kuratierte sie am HMKV Dortmund eine Ausstellung über «Artists & Agents. Performancekunst und Geheimdienste», die 2020 von der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands (AICA) als «Ausstellung des Jahres» ausgezeichnet wurde.

Sprache:

Deutsch

Wahlpreis:

CHF 35.00, CHF 25.00, CHF 15.00

Veranstaltungsort:

Karl der Grosse
Kirchgasse 14
8001 Zürich
Karl der Grosse ist ein Debattierhaus mit Bistro im Parterre und historischen Räumlichkeiten mitten in der Zürcher Altstadt. Während «Zürich liest» finden hier zahlreiche Veranstaltungen statt und auch das Festivalzentrum ist hier untergebracht.

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