27. September 2023

Liebe Freund:innen von «Zürich liest»
Noch nicht mal mehr einen ganzen Monat dauert es, bis «Zürich liest» stattfindet. Deshalb kommen hier nochmal ein paar Hinweise auf das grandios spannende Programm. Und ja, tatsächlich ist schon die erste Veranstaltung ausverkauft.
Drei Lieblingstipps von Martin Walker
Patrik Svensson, Chabis und Schaffleisch sowie eine Anleitung, wie man den Eiffelturm verkaufen kann.
Kaum ein Buch hat mich in den letzten Jahren so fasziniert wie «Das Evangelium der Aale» von Patrik Svensson. Deshalb hat es mich auch unheimlich gefreut, als Patrik auf unsere Einladung geschrieben hat: «My schedule is free that week and I would love to come to Zürich.» Nun kommt er also mit seinem neuen Buch «Die Chronistin der Meere», das im schwedischen Original «Den lodande människan» heisst. Es geht also ums Meer und das Befahren der Meere und ist wiederum ein sogenanntes erzählendes Sachbuch, vom Feinsten. Mikael Krogerus moderiert die Veranstaltung vom Mittwoch, 25. Oktober. Er schrieb dazu im Magazin: «Diesen Sommer erschien Die Chronistin der Meere auf Deutsch – ein Buch, in dem Svensson leichtfüssig zwei grosse Fragen miteinander verknüpft: Warum waren Menschen schon immer fasziniert vom Meer? Und wie kommt es, dass trotzdem achtzig Prozent der Weltmeere unerforscht sind?»
 
Chabis und Schaffleisch gab es in meinem Elternhaus recht häufig, kein Wunder, war mein Vater doch aus Uri. Umso mehr habe ich mich über den kleinen, aber feinen Roman «So ist es eben» von Noëlle Gogniat gefreut. Der Föhn setzt den Menschen dort zu und auch die Frage, wie es mit dem traditionellen Chabis-und-Schaffleisch-Essen an der Chilbi so läuft. Eine vegetarische Variante muss auch ins Angebot. Ich darf das Gespräch mit Noëlle moderieren und dazu gibt es – Chabis und Schaffleisch, ob mit oder ohne Schaf entscheiden Sie bei der Ticketbestellung.
 
Victor Lustig war bekannt als «Mann mit den tausend Gesichtern». Er war ein Taschendieb, ein Trickbetrüger, Geldfälscher und Hochstapler. Nicht zuletzt gelang es ihm, den Eiffelturm zu verkaufen. Echt und tatsächlich wahr. Wahr ist auch, dass Lustig 1912 in Zürich im Gefängnis sass. Bei «Zürich liest» wird Bastian Kresser aus seinem Roman «Als mir die Welt gehörte» lesen und natürlich im Gespräch mit seinem Verleger Bernhard Borovansky über die Arbeit am Buch und den Recherchen über Victor Lustig erzählen. Und das alles im Rahmen einer Schifffahrt auf dem Zürichsee.
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Brennende Themen, Historie und Persönliches
Natürlich haben auch Sachbücher ihren Platz bei «Zürich liest».
Die Klimakrise im Sachbuch – Gespräch mit Milo Probst und Mathias Plüss. Was kann ich gegen die Klimakrise tun? Milo Probst, Historiker und Autor von «Für einen Umweltschutz der 99 %», und Mathias Plüss, Autor von «Weniger ist weniger», sprechen über den Klimaschutz zwischen strukturellen Problemen und individuellen Handlungsspielräumen.
Mit Emil Zopfi in die Blütezeit von Alpinismus und Luftschifffahrt. Victor de Beauclair war Alpinist und Luftschiffer aus Leidenschaft und ist heute fast vergessen, obwohl er die erste Skidurchquerung der Berner Alpen und die erste Ballonüberfahrt des gesamten Alpenkamms schaffte – und auf dem Zürichsee ruderte. Emil Zopfi bringt uns dieses Leben auf einer Schifffahrt auf dem Zürichsee näher.
BeHauptet: Als Muslimin zwischen Sicherheit und Freiheit – Lesung von Ayla Işik. Ayla Işik spricht mit Moderatorin Helene Aecherli über das Buch «BeHauptet». Lesung und Gespräch handeln von freiheitsliebenden muslimischen Frauen, vom Verzicht auf eigene Kinder, von Verurteilung durch die Gemeinschaft, Armutsbetroffenheit und patriarchalen Strukturen.
 
Jeden Tag etwas
Je ein Tagestipp von Mittwoch bis Sonntag – kurz und knackig.
Ein Mittwochabend mit Lea Singer (und Eva Gesine Baur). Als Lea Singer schreibt sie Romane, zuletzt «Die Heilige des Trinkers», der von Joseph Roths vergessener Liebe handelt. Als Eva Gesine Baur ist sie eine begnadete Biografin und hat sich u. a. schon Maria Callas, Marlene Dietrich oder Chopin angenommen. Moderation: Anne Rüffer.
Sie waren eines der berühmtesten und tragischsten Liebespaare der Literaturwelt: Ingeborg Bachmann und Max Frisch. Rund 300 Briefe dokumentieren ihre Beziehung. Thomas Strässle, Mitherausgeber des Briefwechsels, spricht mit Christine Lötscher am Donnerstagabend über die intimen Zeugnisse, die auch Weltliteratur sind.
«Die Wahrheiten meiner Mutter» – die norwegische Schriftstellerin Vigdis Hjorth ist am Freitagabend zu Gast. Johanna ist keine gute Tochter. Um sich zu retten, hat sie die Familie verlassen. Dreissig Jahre später ist sie wieder zu Hause. Über familiäre Zwänge und das gespannte Band zwischen Müttern und Töchtern. Moderation: Klaus Müller-Wille. Gespräch auf Norwegisch mit Übersetzung, Lesung auf Deutsch.
«Besser allein als in schlechter Gesellschaft» – Lesung und Gespräch mit Adriana Altaras. Adriana Altaras' Roman erzählt am Samstagabend von ihrer Tante, der schönen Teta Jele. Von einer Frau, die 101 Jahre alt wurde, die Spanische Grippe, das KZ und ihre norditalienische Schwiegermutter überlebte. Und von einer so liebevollen wie eigensinnigen Beziehung.
«Frankie» – Lesung und Gespräch mit Michael Köhlmeier am Sonntagmorgenl Ein Teenager, ein soeben aus dem Gefängnis entlassener Grossvater und eine geladene Pistole: Frank ist vierzehn, lebt in Wien, kocht gern und liebt gemeinsame Abende mit seiner Mutter. Aber dann gerät sein Leben durcheinander. Michael Köhlmeier liest und spricht mit Moderatorin Shantala Hummler.
Einige Programmänderungen
«Zürich liest» ist ein analoges Livefestival. Da kann es auch mal zu Programmänderungen kommen. Was leider abgesagt werden musste, und was neu dazukam.
Franz Hohler musste leider aus gesundheitlichen Gründen (nein, nichts Beunruhigendes) seine zwei Veranstaltungen im GZ Riesbach und an der ETH absagen. Wir wünschen ihm gute Erholung.
Neu im Programm ist «Read or die», das mopsfidele Literaturquiz in der Roten Fabrik.
Gabriela Kasperski bietet noch einen Rundgang an: Der Spaziergang mit Lesung kurzer Buchpassagen aus dem Kriminalroman «Zürcher Filz» führt vom Seeburgpark zur Villa Patumbah, mit Buchverkauf und Signieren.
Eine Buchlesung mit äthiopischem Buffet und dem deutschen Autor H.S. Eglund und seinem Roman «Nomaden von Laetoli».
Eine Geschichte des indigenen Widerstandes in den USA: Bestseller-Autor Aram Mattioli liest im NONAM aus seinem neuen Buch.
Das Zürcher Duo Frank Kauffmann (Autor) und Daniel Reichenbach (Illustrator) lesen und erzählen aus dem neuesten Fall der S.O.S.-Kinderkrimiserie vom Walensee. Im Anschluss daran zeichnet und entwirft Daniel Reichenbach live mit dem Publikum neue Bösewichter.
Augen auf und Ohren gespitzt! Tiergeschichten aus Nordamerika für Kinder. Magst du Geschichten? Dann bist du bei uns genau richtig. Dich erwarten Tiergeschichten aus dem indigenen Nordamerika. Damit du die Geschichten zuhause nachspielen kannst, bastelst du von deinen Lieblingstieren eine Spielfigur. Am Mittwoch, 25. Oktober, um 14:00 Uhr und oder 15:00 Uhr im NONAM.
Wir sehen uns bei «Zürich liest»!
Mit herzlichen Grüssen aus dem Festivalbüro
Martin Walker & Arlette Graf
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