07. Oktober 2022

Ausgezeichnete Autor:innen
Gerade wurde Christiane Hoffmann für ihr Buch «Alles, was wir nicht erinnern» ausgezeichnet. Sie ist nicht die einzige.
Den Buchpreis Familienroman 2022 der Stiftung Ravensburger Verlag erhält die in Berlin lebende Autorin Christiane Hoffmann (55) für ihren autobiografischen Reisebericht «Alles, was wir nicht erinnern – zu Fuss auf dem Fluchtweg meines Vaters». Das Buch sei im doppelten Sinne eine Reiseerzählung, begründet die Jury die Wahl: «Literarischen Tiefgang erwirbt sich die Geschichte als Reise in die eigenen Erinnerungen der Autorin als Kind einer Flüchtlingsfamilie, ihre Auseinandersetzung mit den von Sehnsucht und Verdrängung geprägten Erzählungen der Eltern und Verwandten.» Christiane Hoffmann ist am 29. Oktober bei «Zürich liest», die Moderation übernimmt Roger de Weck.
Die Nominierten für den Schweizer Buchpreis sind auch bei «Zürich liest» anzutreffen: Drei davon, nämlich Simon Froehling, Lioba Happel und Thomas Röthlisberger, lesen an Freitagabend im Literaturhaus aus ihren Werken und sprechen mit Isabelle Vonlanthen und Martin Zingg über das Wie, Warum, Wo ihres Schreibens, und über vieles andere. Simon Froehling ist zudem noch im Gleis zu sehen und zu hören. Die Lesung mit Thomas Hürlimann ist bereits ausverkauft.
Und wir freuen uns sehr auf die Schifffahrt mit den beiden Trägerinnen des Schweizer Literaturpreises Fabienne Radi und Rebecca Gisler. Mit Ursula Bähler sprechen die Autorinnen über ihre Texte, tauschen sich über das Schreiben aus und lesen aus ihren Büchern.
Bestseller-Autor:innen
7 von 20, soviele Autor:innen auf der Schweizer Bestsellerliste vom September treten bei «Zürich liest» auf.
Neben der ausverkauften Lesung mit Thomas Hürlimann können Sie sich auch auf Charles Lewinsky freuen (einmal in der Buchhandlung am Hottingerplatz und einmal zusammen mit Micha Lewinsky im Karl der Grosse). Usama al Shahmani liest in Winterthur bei Orell Füssli. Ebenfalls in Winterthur ist Alain Claude Sulzer zu Gast bei der Literarischen Vereinigung und in Zürich bei Orell Füssli am Bellevue. Donna Leon ist mir ihrem 31. Brunetti-Fall im Schauspielhaus zu Gast. Sandra Hughes und Silvia Götschi sind mit ihrem Krimis im Tram unterwegs, das dieses Jahr eine neue Route fährt.
Auf See
Die Lesungen auf dem Schiff gehören zu den Highlights bei «Zürich liest».
Gemütlich über den See tuckern und literarische Leckerbissen geniessen. So haben wir es gerne. Dieses Jahr erwarten wir Theresia Enzensberger mit ihrem neuen Roman «Auf See», den Dennis Scheck als ein ebenso politisch wie ästethisch befriedigendes Buch betitelte.
Bei Seraina Kobler Krimi hat die Seepolizistin Rosa Zambrano ihren ersten Fall zu lösen. Über «Tiefes, dunkles Blau» spricht die Autorin während der Fahrt mit der «Ufnau» mit Nora Zukker.
 
International
Drei internationale Autor:innen, die man gelesen – und gehört haben muss.
Aus Frankreich reist dieses Jahr Marie-Hélène Lafon an, die für «Geschichte des Sohnes» mit dem renommierten Prix Renaudot ausgezeichnet wurde. Eine Entdeckung!
Helle Helle gilt in Dänemark als eine der coolsten Autorinnen. Dem können wir nur beipflichten und freuen uns auf «Sie & Bob».
JJ Bola kennt man von seinem Sachbuch «Sei kein Mann: Warum Männlichkeit ein Albtraum für Jungs ist». Jetzt kommt er aus Grossbritannien aber mit seinem ersten Roman nach Zürich: «weiter atmen» erzählt die Geschichte von Michael Kabongo, der sich ins Flugzeug setzt und nicht mehr viel vom Leben erwartet. Kommt es anders?
 
«Zürich liest» auch im Kanton
Bülach, Volketswil, Stäfa oder Otelfingen, Uster und Dietikon – überall wird gelesen.
Die gemütlichen Wohnzimmerlesungen in der Buchhandlung Scriptum in Dietikon sind legendär. Dieses Jahr mit Marcel Huwyler oder mit Alice Grünfelder.
In der Buchhandlung Doppelpunkt liest Leta Semadeni aus ihrem neuen Roman «Amur, grosser Fluss». Ganz in der Nähe, in der Bibliothek Volketswil wird Andreas Russenberger erwartet mit seinem Langstrassen-Krimi.
An der Goldküste ist Thomas Meyer in Herrliberg zu hören. Musikalisch und historisch geht es in Stäfa zu her. In der Buchhandlung Bellini wird ein musikalisch-literarisches Manifest zur Freiheit geboten: Viva la libertà!  Im Museum zur Farb nehmen Sie François G. Baer und Yves Baer mit in die Zeit des geistigen Aufbruchs in Zürich: Weltgeist in Zürich!
Tina Ackermann stellt ihr Buch «Frauen auf der Flucht. Wer sie sind und was sie erlebt haben» in der Altstadt Buchhandlung Bülach vor.
Den versteckten Qualitäten des Limmattals auf die Spur gehen Helene Arnet, Bruno Meier und Urs Tremp. Das Tal, zuweilen Müllkippe der Grossstadt, dann wieder Boomregion im Millionenzürich, wird unterschätzt. Die Buchvernissage dazu im Gleis 21 in Dietikon.
In Winterthur kann man bei Obergass Bücher mit dem spektakulären «Farbenbuch» die Welt der Farben entdecken. Der Caracol Verlag, ein junger Verlag für Prosa und Lyrik, präsentiert in der Stadtbibliothek Bücher von Autor:innen aus Winterthur und Region: Es lesen Irène Bourquin, Thomas Heckendorn, Ruth Loosli, Matthias Müller. Und was braucht ein Buch, um zum Favorit zu werden? Finden Sie es heraus mit den drei Frauen von Buch am Platz: Tanja Bhend, Yasemin Hutter und Anna-Katharina Diener laden zum feinen Brunch im Kaffee Lou Salomé und stellen ihre Lieblingsbücher vor.
Ein vergnüglicher Abend mit den Schulaufsätzen von Fritz Kocher, hinter denen sich der grosse Schweizer Dichter Robert Walser versteckt, gibt es in Winterthur-Wülflingen. Daniel Wehrli rezitiert, Conrad Steinmann (Blockflöten) und Dani Schaffner (Schlagzeug) begegnen den Texten mit improvisierter Musik.
Entdeckungsreisen
Mal was Neues ausprobieren? Hier geht's zu den Wundertrips.
Anuschka Roshani hat den Selbstversuch mit LSD gewagt. Was dabei herausgekommen ist und wie sie diese Erfahrung fürs Leben verändert hat, darüber spricht sie mit Franz Xaver Vollenweider, Co-Direktor des Zentrums für Psychiatrische Forschung, Direktor der Abteilung Neuropsychopharmakologie und Brain Imaging und Professor für Psychiatrie an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich. Und das alles im famosen Salon zum Rehböckli, wo übrigens auch noch Roger Monnerat im Gespräch mit Manfred Papst anzutreffen ist – auch ein Trip der besonderen Art.
Als Kind plagte Franco Supinos Erzähler die Angst, die Schweiz verlassen zu müssen – das Erdbeben 1980 in Italien war wie eine Befreiung, weil es die Rückkehrpläne der Eltern in Schutt und Asche legte. Nach dem Tod des Vaters macht er sich auf Spurensuche in Neapel: Britta Spichiger im Gespräch mit Franco Supino.
Traumhafte und magische Geschehnisse, beziehungsreiche Konflikte und existenzielle Zustände des Menschseins thematisiert der Erzähler Michael Fehr in 48 Geschichten, die eigentlich 48 Bilder sind. Wir freuen uns, gemeinsam mit dem Ausnahmekünstler in diese Bilder und Geschichten einzutauchen – und ins «Hotel der Zuversicht».
Viel Vergnügen bei «Zürich liest» wünschen mit herzlichen Grüssen aus dem Festivalbüro

Martin Walker & Arlette Graf
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